Als wir von einer Stadtwohnung in ein Einfamilienhaus gezogen sind, war mir klar, dass ich versuchen möchte meinen CO₂-Fußabdruck (ja, ich weiß, das ist ein schlechter Begriff) weiter zu verringern (und ja, ich weiß, dass Einfamilienhäuser nicht die klimafreundlichste Art zu wohnen sind). Das Haus in dem wir wohnen hat ein Dach mit fast perfekter Südausrichtung. Perfekt für eine Photovoltaikanlage. Nach mehreren Angeboten habe ich bei der Firma zolar (Empfehlungscode: FRIENDS091207) eine 10kWp Anlage mit 7,7kWh Speicher bestellt. 10kWp bedeutet, dass bei idealer Sonneneinstrahlung die Anlage im maximum (peak) 10kW Leistung liefert. Den Speicher habe ich aus Kostengründen zur Zeit so klein gewählt, er ist aber erweiterbar und, soviel kann ich schon sagen, soll auch so schnell wie möglich erweitert werden. Bestellt und schließlich auch verbaut wurden 25 Trina Vertex S Module a 400W, ein Kostal Plenticore plus Wechselrichter und eine BYD B-Box Premium HVS Batterie/Stromspeicher. Um das eAuto zu laden besitze ich schon einen go-eCharger. Den Papierkram mit der Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber übernimmt dabei die Firma zolar. Mitbewerber machen das ebenfalls, wenn man die Anlage komplett selber baut, dann muss man das ebenfalls selber machen. Ist aber vermutlich nicht sehr komplex. Bezahlt habe ich für diesen Komplettservice 21407,66€, wovon ich mir 3418,02€ MwSt zurückholen kann. Zolar geht davon aus, dass ich monatliche Stromkosten für den Netzbezug von 5€ haben werde und ich nach 25 Betriebsjahren ca 21000€ Gewinn mit der Anlage machen werde.
Bestellt habe ich die Anlage im September 2021. Da viele Komponenten jedoch Lieferengpässe hatten wurde die Anlage erst in der zweiten Februarwoche 2022 installiert. Die Anlage wurde innerhalb von 3 Tagen installiert. Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. Gleich am ersten Tag als die Anlage fertig war konnte die Sonne den Speicher so füllen, dass wir damit durch bis Mitternacht zehren konnten. Durch die Software in dem Wechselrichter, dem Herzstück der Anlage, kann man diese Werte schön auslesen. So habe ich auch festgestellt, dass unsere Geräte im Haus in der Nacht ca 300W Leistung ziehen.
Den darauffolgenden Tag waren wir nicht zu Hause, unser Verbrauch war also sehr gering so dass wir in den Abend mit einer vollen Batterie starten konnten und diese bis zu morgen durchhielt. Da wir derzeit noch nicht ins Netz einspeisen dürfen, ist leider die Energie der Sonne vom Nachmittag komplett verloren gegangen. Man hätte hier (ab 13 Uhr in der Grafik unten) gut einen großen Verbraucher anschalten können, der die Sonnenenergie nutzt.
Erst der Backofen mit den Croissants am Sonntag musste teilweise aus dem Netz betrieben werden.An diesem Sonntag haben wir nachmittags zeitgleich unser E-Auto geladen, die Wäsche und das Geschirr gewaschen. Die Sonne hat dafür gesorgt, dass wir keinen Strom aus dem Netz dafür brauchten. Leider hat es aber nicht mehr gereicht um den Speicher zu füllen, so dass wir die Nacht aus dem Netz gezogen haben. In Zukunft versuchen wir diese Aktivitäten auf verschiedene Tage zu verteilen um so unseren Stromverbrauch zu optimieren.
Alles in allem waren unsere ersten Tage mit der Photovoltaikanlage sehr positiv. Meine Frau und ich beobachten unseren Stromverbrauch nun deutlich genauer als früher – das wird sich sicher auch wieder legen, aber für den Anfang ist es sehr interessant.