Seit Jahren setze ich mich für die Religionsfreiheit ein. Ich selber bin schon lange religionsfrei, würde mich aber echt freuen, wenn der Staat in dem wir leben auch frei von Religion wäre.
An was der einzelne glaubt ist mir dabei sowas von egal, ob nun an einen oder mehrere Götter (mit diversen Namen), an das fliegende Spaghettimonster oder die Evolution und Wissenschaft könnte mir nicht egaler sein. Aber wenn der Staat dann einige Leute bevorteilt (und somit andere benachteiligt), weil sie an eine dieser Absurditäten (Ausnahme Evolution und Wissenschaft die ich nicht für Absurditäten halte, aber da mögen andere Leute anderer Ansicht sein) glauben halte ich für falsch.
Warum darf ein Moslem nicht an Weihnachten sein Geschäft öffnen? Warum darf ein Atheist an Karfreitag nicht tanzen?
Jedes Bundesland regelt es etwas anders, aber für Hamburg gilt es gibt 58 Tage an denen Nicht-Christen in der Ausübung ihres Glaubens benachteiligt werden. Das sind rund 15% des Jahres (in Bayern sind es übrigens etwas über 16%). Ich finde das nicht richtig.
Warum darf ich nicht arbeiten wann ich will? Gerne würde ich meine freien Tage freier einplanen und einfach mal am Sonntag ins Büro fahren und dafür am Mittwoch einen Tag zu Hause bleiben. Ok, das Beispiel ist vielleicht etwas doof, da man in großen Unternehmen oft von anderen abhängig ist bzw. mit diesen zusammenarbeitet und es dann schon etwas Ordnung und Struktur braucht. Aber vom Prinzip her sollte es doch in einem Staat, der sich Religionsfreiheit in die Verfassung geschrieben hat möglich sein, dass jeder Unternehmer selber entscheidet wann er und seine Angestellten arbeiten und wann nicht. Warum muss (muss im Sinne von ‘wenn er seine Religion ausüben möchte’ – keiner wird dazu gezwungen) ein Moslem zum Opferfest Urlaub nehmen, ein Christ aber an Ostern nicht? Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Ich möchte, dass alle christlichen arbeitsfreien Tage in Deutschland so behandelt werden wie die anderer Religionen – wer frei haben will soll Urlaub nehmen (der nicht verweigert werden darf) und wer nicht freihaben will soll machen können was er möchte. Ist das denn so schwer?
An gesetzlichen Feiertagen bleiben bestehen: Tag der dt. Einheit und Tag der Arbeit.